Wappen der Herren von Rinkerode
Wappen der Herren
von Rinkerode

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Ein "Haus" war in früheren Jahrhunderten der durch Gräben ("Gräften") gesicherte Sitz eines Rittergeschlechts. Der Name "Borg" (Burg) deutet auf den Schutz hin, den die Bevölkerung in Kriegs- und Fehdezeiten hier finden konnte.

Zeichnung von Haus Borg um 1800
      Zeichnung von Haus Borg um 1800

Neben Haus Borg waren der nahe Bispinghof (später "Haus Bisping") sowie der Pröbstinghof bei der heutigen Kirche St. Pankratius die Zentren der Besiedelung im Raum Rinkerode.

Als erster bekannter Inhaber der vermutlich im 12. Jahrhundert angelegten "Borg" erscheint Gerwin von Rinkerode. Dieser Gefolgsmann des Grafen von der Mark und seine Nachfolger behinderten die Fürstbischöfe von Münster in der Ausdehnung ihrer Macht nach Süden. Sie besaßen die "Häuser" Borg, Drensteinfurt und Heessen.

Haus Borg in Rinkerode
Haus Borg in Rinkerode

1466 kam Haus Borg in den Besitz der Familie Kerckerinck aus Münster. Sie gehörte der dortigen bürgerlichen Oberschicht der so genannten "Erbmänner" an. Deren Anerkennung als Mitglieder des Adels wurde seit 1564 betrieben und nach langen Prozessen 1709 abschließend bestätigt.

1978 erfolgte ein Eigentümerwechsel, 1982 bis 1988 eine grundlegende Sanierung.

Zu der Drei-Insel-Anlage gehören die Vorburg, die dahinter liegende Hauptburg sowie die nördlich anschließende Garteninsel. Aus mittelalterlicher Zeit (15. Jahrhundert) sind auf der Hauptburg das Alte Herrenhaus sowie das Brau- und Waschhaus (15. bis 16. Jahrhundert) erhalten. Zeitlich folgen auf der Vorburg der Turm der Nordost-Ecke von 1618 sowie das Torhaus von 1664. Ab dem 17. Jahrhundert entstanden die dortigen Wirtschaftsgebäude, die zuletzt 1922 umgebaut wurden.

Haus Borg in Rinkerode
      Haus Borg in Rinkerode

Als repräsentatives Wohnhaus der Barockzeit schuf Gottfried Laurenz Pictorius 1719 das neue Herrenhaus der Hauptburg. Im 18. Jahrhundert entstand zudem die dortige Remise. Unter Jobst Stephan von Kerckerinck (1679 bis 1735) erhielt auch die Garteninsel ihre neuzeitliche Gestaltung.

Erhebliche Verstörungen wurden im zweiten Weltkrieg durch einen Brandbombenabwurf (1942) verursacht.

Hinweise für Besucherinnen und Besucher:

  • Die Anlage befindet sich im Privatbesitz. Die Besichtigung ist nur von außen möglich.
  • Weitere Informationen erhalten Sie unter: Adelssitze in Westfalen-Lippe








Historischer Ortsrundgang: 20 Haus Borg